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Bear Machine Industries
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Karpatenhund #6: Mondo Cane (Wald EP)

by Karpatenhund

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1.
Wald 05:13
Ich bin so leer wie die Straßen einer Kleinstadt nachts um halb drei. Wenn du mir ganz tief in die Augen siehst, wirst du merken: da ist exakt gar nichts mehr. In letzter Zeit habe ich sogar festgestellt, daß ich keinen Schatten mehr werfe, auch das ist vorbei. Ich glaube, ich löse mich langsam auf in Nichts oder in etwas Neues. Ich laufe ziellos herum und bleibe nur stehen um konzentriert ins Nichts zu starren, ich versuche angestrengt einen Wald zu sehen, wo bislang nichtmal Bäume waren. Ich vertraue niemandem und rede ausschließlich mit mir selbst hier im Wald, ich glaube ich löse mich langsam auf, ich glaube ich zerfalle. Ich grabe mit meinen Händen ein Loch in den Boden, in den Asphalt und starre weiter ins Nichts bis ich etwas erkenne. Wenn ich wirklich zerfalle, passiert es wahrscheinlich sehr bald. Ich löse mich schneller auf umso schneller ich renne. Ich bin so leer wie die Straßen eine Kleinstadt nachts um halb drei, sieh mir ganz tief in die Augen: siehst du, da ist überhaupt nichts mehr. Erst war es interessant, dann bekam ich Angst und jetzt ist es fast vorbei. Ich glaube ich löse mich auf in reine Langeweile.
2.
Häng dich an mich wie ein Rucksack, ich trage dich nach hause, den ganzen Weg im Dunkeln, denn das Licht ist aus. In Wirklichkeit gibt es all diese Dinge nicht, wir haben sie uns nur lange genug eingeredet. Wir waren niemals hier, wir haben niemals existiert und trotzdem bin ich bis jetzt hier geblieben. Ich will nicht aufhören, dich zu lieben. Da sind keine Spuren im Sand, es gibt keine Bilder, es weiß niemand, was da war außer vielleicht uns selber. In Wirklichkeit gibt es all diese Dinge nicht, wir haben sie uns nur lange genug eingeredet. Wir waren niemals hier, wir haben niemals existiert und trotzdem bin ich bis jetzt hier geblieben. Ich will nicht aufhören, dich zu lieben. Es ist wie ein Fluch, wie Gespenster, die diesen Ort nicht verlassen können. Es wird dich heimsuchen, solange du lebst, du wirst es nie wieder loswerden. In Wirklichkeit gibt es all diese Dinge nicht, wir haben sie uns nur eingeredet. Wir waren niemals hier, wir haben niemals existiert und trotzdem bin ich bis jetzt hier geblieben. Ich will nicht aufhören, dich zu lieben. Wir werden vergessen, daß da überhaupt etwas zu vergessen ist. Ich kann nicht vergessen, ich kann es einfach nicht.
3.
Du kannst mich öffnen, du wirst nichts finden, ich bin eine Schachtel in einer Schachtel in einer Schachtel und immer so weiter. Wie eine dieser russischen Puppen, nur ohne das Kernstück, wie der Fahrstuhl ins Nichts und die unendliche Leiter. Wenn du meine Haut berührst, ist sie kalt und rauh, wenn du an mich denkst und die Augen schließt wird alles grau, denn mein Herz ist kein Organ, es ist ein Stück Granit, ich bin dein Mädchen aus Beton, hart wie Bakelit. Alles wird grau. Sag mir noch einmal deinen Namen und deine Lieblingsfarbe, ich habe schon wieder vergessen, wer du bist. Aber ich kenne dein Gesicht, ich habe es auf einem Geldschein gesehen, laß uns gehen, ich rufe schnell den Fahrstuhl ins Nichts.
4.
Deck mich zu 03:27
Vor dir steht jemand, der nichts mehr zu verlieren hat, es steht endgültig fest: ich weiß nicht mehr weiter. Wir kommen so nicht weiter, wo ist der Plan zu dieser Stadt? Versuch, meine Gedanken zu lesen, du rennst eine offene Türe ein. Diesmal habe ich dich wirklich verloren, diesmal habe ich dich wirklich verloren. Solange ich ein Licht sehe, werde ich schon irgendwie den Weg nach Hause finden, zurück an den Anfang, wenn ich auf das Licht zugehe. Ich schließe die Augen. Deck mich zu. Ich liebe das Geräusch von Dingen, die verbrennen, ich liebe dich exakt so lang wie wir uns beide kennen. Wir kommen so nicht weiter, wo ist der Plan zu dieser Stadt? Ich lese deine Gedanken und umarme deinen Schatten. Diesmal habe ich dich wirklich verloren, diesmal habe ich dich wirklich verloren. Solange ich ein Licht sehe, werde ich schon irgendwie den Weg nach Hause finden, zurück an den Anfang, wenn ich auf das Licht zugehe. Ich schließe die Augen. Deck mich zu. Deck mich zu und bleib so lange neben mir stehen bis du sicher bist, daß ich schlafe, dann kannst du gehen. Solange ich ein Licht sehe, werde ich schon irgendwie den Weg nach Hause finden, zurück an den Anfang, wenn ich auf das Licht zugehe. Ich schließe die Augen. Deck mich zu. Deck mich zu.

credits

released August 14, 2009

Original Release May August 2009 on BMG.

Karpatenhund:
CLAIRE OELKERS: Vocalsl
STEFANIE SCHRANK: Bass guitar, synthesizer, vocal
BJÖRN SONNENBERG: Guitar, synthesizer, vocal
JAN NIKLAS JANSEN: Guitar, Choir
SASKIA V. KLITZING: Drums

Michael Kuhl: Trumpet
Tim Hepburn: Trombone
Benjamin Steil: Saxophone

#1, 3, 4 recorded by Peter Deimel at Blackbox Studio, Noyant La Gravoyére, France (Asst. Tobias Deitmer) and at Bear Cave Studio, Cologne (Summer 2008). Horn section recorded by Erik Breuer at The Brewery, Cologne.
Mixed by Peter Katis (Asst. Greg Giorgio) at Tarquin Studios, Bridgeport, CT (Fall 2008)

#2 recorded like #1, mixed by Tony Doogan at Castle of Doom Studios, Glasgow

Mastering by John Dent / LOUD Mastering, Taunton, UK (#1) and by Erik Breuer at The Brewery, Cologne (# 2-4)

Artwork by Stefanie Schrank (stefanieschrank.com)

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all rights reserved

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about

Karpatenhund Cologne, Germany

Formed in late 2004 by Claire Oelkers and the entire lineup of Cologne band LOCAS IN LOVE. Signed with Virgin in 2006, released an album and some singles, signed with BMG for another EP and album and amicably went on hiatus in 2010.

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